Veröffentlichungen

Lesen mit willy Wortbär

 

 

Ein silbenbasiertes Training zur Förderung der Worterkennung beim Lesen                

von Bettina Müller, Tobias Richter und Gabriele Otterbein-Gutsche erschienen im Hochgrefe-Verlag 2020

Das Trainingsprogramm ist für die Förderung von Grundschulkindern der zweiten bis vierten Klasse mit schwachen Leseleistungen konzipiert, deren Leseprobleme durch ineffiziente Worterkennungsprozesse gekennzeichnet sind. Das Lesetraining kann im Rahmen der innerschulischen Leseförderung eingesetzt werden. Es ist für die Arbeit in Kleingruppen von vier bis sechs Kindern ausgelegt, kann jedoch auch für die Einzelförderung adaptiert werden. 

Das Lesetraining soll die Genauigkeit und die Geschwindigkeit der Worterkennung steigern. Die Kinder lernen, Wörter auf Basis der darin enthaltenen Silben statt buchstabenweise einzulesen. Es werden zwei verschiedene Trainingsversionen beschrieben: Version 1 ist für Kinder der 2. Klasse konzipiert, Version 2 für die Förderung von Kindern in der dritten und vierten Klasse. Beide Versionen bestehen aus insgesamt 24 Trainingssitzungen. Im ersten Teil des Trainings (Sitzung 1-15) steht die Graphem-Phonem-Zuordnung und die Phonemwahrnehmung im Kontext der Silbe im Mittelpunkt. Der zweite Teil (Sitzung 16-24) trainiert das schnelle Erkennen von Silben und Wörtern. Alle Sitzungen enthalten Übungen für die Einzelarbeit und Übungen, die mit der ganzen Gruppe oder in Partnerarbeit durchgeführt werden. Zentrale Methoden des Trainings sind das Markieren des Silbenkerns und Eintragen von Silbenbögen beim leisen Lesen, das Silbenschwingen und diverse silbenbasierte Spiele. Dem Manual liegt ein USP-Stick bei mit zahlreichen Trainingsmaterialien zum direkten Ausdrucken. Sämtliche Materialien wurden basierend auf der lexikalischen Datenbank childLex systematisch aus den 500 häufigsten Schreibsilben des deutschen kindlichen Grundwortschatzes zusammengestellt. Das Wortmaterial folgt einem differenzierten sprachsystematischen Stufenmodell. Die Wirksamkeit des Lesetrainings konnte in zwei experimentiellen Prä-Posttest-Studien mit leseschwachen Kindern der zweiten und vierten Klasse mit unterdurchschnittlichen Worterkennungsleistungen (PR <50) nachgewiesen werden.

 


 

Leseförderung mit Silben und Sprachsystematik. Konzeption eines Trainingsprogramms

Bettina Müller, Gabriele Otterbein-Gutsche, Tobias Richter

 

erschienen in

Psychologie in Erziehung und Unterricht, Zeitschrift für Forschung und Praxis, 1. Auflage, Heft 1, 2018